Schon in der Antike gab es ein ausgeklügeltes System der Warmwasserbereitung und gleichzeitiger Beheizung von Gebäuden . Die wohl allerersten Heizungsanlagen (Hypokaustum) wurden schon vor Christi Geburt von den Römern entwickelt: In eigenen Heizräumen wurde Luft erhitzt, die dann Fußböden, Wände und Badehäuser erwärmte. (Loeti, 2017) Die erste Zentralheizung der Menschheitsgeschichte ist die Hypokausten-Fußbodenheizung der Antike. „Hypokaustum“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „von unten beheizt“. Römer
und Griechen heizten im 1. Jahrhundert vor Christus mit der komfortablen Warmluftheizung die Wasserbecken in öffentlichen Badehäusern (Thermen) und einzelne Räume in Landvillen. In einem zentralen Heizraum unterhalb und meist außerhalb des Hauses heizte ein Holz- oder Holzkohlenfeuer im Brennofen die Luft auf ca. 250 °C. Von dort verteilte sich die aufsteigende Warmluft über Tonrohre in den Hohlraum unter dem Fußboden und/oder in Hohlziegel der Raumwände. Der Aufbau der Fußbodenheizung bestand aus einem unteren Boden, auf dem ca. 50 cm hohe Ziegelpfeilern verteilt standen. Auf den Pfeilern lagerten Suspensuraplatten und darauf der Estrich. Die Temperatur im Hohlraum betrug 50 bis 70 °C, auf dem Fußboden 35 °C und im Raum 21 °C. Das Aufheizen eines Raumes dauerte mehre Tage. Einen Schornstein gab es in der Antike noch nicht. Die Abgase strömten über Rohre und Schächte in den Wänden nach außen. Im Mittelalter beheizte eine Hypokausten ähnliche Steinluftheizung die Säle in Burgen oder Rathäusern, bevor sie von der Ofenheizung im 18.Jahrhundert abgelöst Die einfachen römischen Bürger konnten sich diese aufwändige Technik allerdings nicht leisten, sondern heizten – wie die anderen Völker jener Zeit – mit einem einzigen Hausfeuer. Wie viele andere Innovationen geriet das Hypokaustum mit dem Niedergang des römischen Reiches in Vergessenheit.
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